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ZU DEN PORTRAITS DER KÜNSTLER


Smitty Brandners Portraits berühmter Menschen bilden eine umfangreiche Serie zeitgemäßer Ikonen in sehr gefühlvoller und lyrischer Umsetzung.


Als unverzichtbares Lebenselixier gab die Musik den Anstoß zu dieser Werkreihe, mit der sich der Künstler von 2008 bis 2011 intensiv beschäftigte. Fast alle der Dargestellten sind diesem Bereich zuzuordnen. Smitty Brandner ist als unermüdlicher Musikkonsument und -sammler auch selbst an Gitarre, Klavier und Flöte aktiv.

Trotz der formalen und farblichen Reduktion der Werke erreicht die Darstellung ein hohes Maß an Unmittelbarkeit und Intensität. Bei genauerer Beschäftigung eröffnet sich dem Betrachter ein breiter Interpretationsspielraum:

Es geht dem Künstler um die Hinterfragung von „Schein und Sein“ in der Populärkultur.

Um das Sichtbarmachen von Authentizität oder – im Gegensatz dazu – von inszeniertem Image.

Um die von der Musik- und Unterhaltungsindustrie gesteuerten Marketingmaschinerien im Gegensatz zum unabhängig agierenden Künstler.

Um das Bedürfnis der Menschen nach Star-Kult, nach Idolen und der Faszination, die von der Aura berühmter Menschen ausgeht, aber auch um die Verletzlichkeit, Angreifbarkeit und Untergang von sensiblen Künstlern.

Um den „Star“ als allgemein verfüg- und reproduzierbare „Ware“ und letztendlich um den Stellenwert allseits bekannter und gültiger Bilder und deren Rolle in unserer Gesellschaft und den unreflektierten Umgang damit.

Um diese Gegensätze auch formal auszubilden, bediente sich Brandner eines Spieles mit verschiedenen optischen Realitäten bei der Bildumsetzung. Einmal wurden die Bildvorlagen in einer Art reduziert, wie sie die Schablonen-Sprayer der Street-Art verwenden, um dann ganz blass, geisterhaft und fast nur als Schatten auf bemoosten und abgewitterten Zeltplanen zu erscheinen. Ein andermal bewegen sich die Bilder im Spannungsfeld zwischen der grafischen Anschauungsweise der computergenerierten Bildvorlagen und der gestisch betonten und lebendigen Malerei in der Umsetzung. Dann wieder irritieren Bilder mit übereinander gelegten, homogenen Farbflächen durch eine scheinbar auftretende, pulsierende Bewegung und rätselhafter Unschärfe beim Betrachten.

Verbindendes Element bei allen seinen Werken ist die unikale Qualität der handwerklichen künstlerischen Umsetzung die den höchsten ästhetischen Ansprüchen des Künstlers folgt und immer ganz klassisch, mittels Pinsel und Farbe, stattfindet. Er verzichtet auf jegliche Form von vervielfältigenden Druckverfahren oder standardisierten Produktionsweisen.


Smitty Brandner